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Warum 2Kopfdecks so viel bessere Aufnahmen machen können als 3Kopfdecks oder die Magie der Ein-fachheit

 

 

Vielleicht ist es dem einen oder anderen ja schon mal aufgefallen. Wer noch alte Aufnahmen aus seinen alten "Billigrekorder " Tagen hat, die grossen 3Kopf konnte man sich ja gar nicht leisten, und sie nun heute mehr zufällig in seinem restaurierten 3Kopfdeck abspielt ist erstaunt wie gut das noch klingt.

Der NAD 6100 fällt mir dazu spontan ein, und wer gar einen voll restaurierten 2Kopf Nakamichi der CR Serie besitzt und die dort gemachten Aufnahmen zB in einen CR7 steckt, wird erschreckt feststellen, daß das sogar besser klingt als die CR7 Aufnahmen im selben Deck. Zu allererst wird man feststellen das die Räumlichkeit in der Tiefe extrem gewonnen hat. Die Ortung besteht jetzt auch nicht mehr nur aus Links-Rechts-Mitte, sondern erstreckt sich über die gesamte Breite der Bühne. Auch allerkleinste Details sind plötzlich hörbar. Der 'eh schon präzise Bass hat noch an Intensität zugenommen. Alles klingt jetzt irgendwie "audiophil", wie man bei anderen Geräten sagen würde. Woran liegt das ?

Zum einen haben die kleinen CR die audiophilen Gene der grossen Brüder von den Nakamichi Ingenieuren implementiert bekommen, wie den CX20188 Dolby chip, einen sehr ausgefuchsten symmetrischen Aufnahmeverstärker der als Transduktor arbeitet, und last but not least einen diskret, mit selektierten Bauteilen aufgebauten, voll symmetrischen Wiedergabeverstärker ohne Koppel Elkos. Dazu doppelt geschirmte Trafos. Eine mehrfach stabilisierte Stromversorgung mit ausreichenden Siebkapazitäten. Aber das alles würde nicht reichen.

 

 

Das Herzstück ist der hyperbolische 1,2µ Sendust Kopf von Canon um den sich hier im wahrsten Sinne des Wortes alles dreht. Der wird auch im NAD 6100 und als 0,8µ Version im Tandberg 3014, eingesetzt. Bei Nakamichi hat man den ursprünglich als "FGO head" vermarktet, was für "Focused field Gap Opening" steht. Warum das so treffend seine Eigenschaften beschreibt, wird hier erklärt. Zum einen sitzt er exakt da wo die Auswirkungen von schlechten Cassettengehäusen sich am wenigsten bemerkbar machen, nämlich genau in der Mitte. Seine absolute Symmetrie des Kopfspiegels findet sich später in den aufmagnetisierten Feldlinien auf dem Magnetband wieder. Auch die Wiedergabe findet später an genau der gleichen Stelle im Bandlauf, mit einem ebenfalls perfekt symmetrischen Kopfspiegel statt, wie zuvor die Aufnahme. Die Kopfspiegel seperater Aufnahmeköpfe sind in der Regel leider alles andere als symmetrisch wie man an den diskreten Nakamichi Köpfen beobachten kann. Ausnahmen bilden auch hier mal wieder die Tandberg 3Kopfdecks mit ihrem Löschkopf in der linken Bandführung. Wie gut sie klingen lässt sich überall nachlesen.

 

Tonkopf MittigTonkopf Mittig

 

Da ich den Aufnahmekopf, in diesem Fall ist er ja identisch mit dem Wiedergabekopf mit entsprechenden Kalibrierungstapes perfekt mechanisch einstellen kann, sind sowohl die Track/Kopfhöhe als auch der Azimuth bei der Aufnahme nicht nur theoretisch, sondern auch real 100% perfekt. Das kann ich bei Einzelköpfen, egal ob diskret oder Sandwich, am Aufnahmekopf leider nie direkt einstellen. Nur über den Umweg der Aufnahme aufs Band kann ich das Signal am Wiedergabekopf prüfen. Wo sich jetzt aber die Spurfehler inklusive der Spaltstreuung (Gap scatter) beider Köpfe überlagern. Das führt zu verminderter Kompatibilität, besonders das Dolby-Tracking ist davon betroffen. Das etwas zu kleine Spaltmaß von 1,2µ zu den theoretisch idealen 3,5µ für Aufnahme müsste sich in einem "schlechteren" Tieftonbereich auswirken. Das wird beim CR bzw NAD über einen entsprechenden EQ abgefedert, der darüber hinaus dafür sorgt das der Bass jetzt an Präzision gewinnt. Auch wird der Hochtonbereich durch den kleinen Spalt eher feiner aufgelöst aufs Band gebracht.

Bei den Duplikatoren im Profibereich hat man die Slave-köpfe auf die gleiche Art und Weise eingestellt. Man spielte "einfach" ein Kalibriertape quasi rückwärts über den eigentlich zur Aufnahme vorgesehenen Kopf ab und stellt damit Kopf/Trackhöhe und den Azimuth zu 100% mechanisch perfekt ein.

Otari DuplikatorOtari Duplikator

 

 

Fazit: Ein Zweikopfdeck ist also in der Theorie und manchmal auch in der Praxis der bessere Rekorder. In Perfektion gelingt die Wiedergabe dieser Aufnahmen wenn man dazu ein Tapedeck das ausser einem auf Wiedergabe spezialisierten <0,8µ Tonkopf mit hyperbolischer Kontur, auch noch denselben hochwertigen Dolbychip CX20188 einsetzt wie bei der Aufnahme, zB einen NAD 6300 oder CR4....mehr matching fact's geht gar nicht und so klingt es auch !

Dennoch sei festgestellt: der CR1 oder CR2 ist auch ein hervorragendes "Playback" tapedeck, dank seines fantastischen Wiedergabeverstärkers! Ich seh da keineswegs mehr wie bei der BX Vorgängerserie den grossen Unterschied zu ZX9 und CR7. Und die müssen es schon sein. Ein Dragon so la la, aber LX5, BX300 oder RX505 haben gar keine Chance mehr gegen den kleinen CR. Neben wummerigen Bass, fehlt es an Räumlichkeit und vor allem an Auflösung. Die zeitliche Entwicklungsdifferenz ist einfach zu gross. CR1,2,3 und 4 wurden zeitgleich mit dem Nakamichi 1000 DAT entwickelt. Daher der enorme klangliche Fortschritt dieser letzen grossen Nakamichi Serie. Danach begann die Grande Holding ihr Unwesen zu treiben.....