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Ersten Teil der Philosophie Seite überarbeitet

Veröffentlicht am 20.02.2016

.....Wenn man jetzt losgeht und mit "wahllos" zusammengesuchten Menschen die im Audiobereich so beliebten "Blindtests" macht, muss es jeder anders hören. Selbst ein und das selbe Gerät ! Umgekehrt muss es Leute geben die keinerlei Unterschiede hören können, selbst bei messtechnisch belegbar eindeutig verschieden klingenden Geräten. Weil eben jeder Mensch vor allem mehr oder weniger dem gesuchten Muster entsprechende Vorlagen hat. Gerade im obersten Qulaitätssegment muss man wissen wie sich dies oder das auswirkt um es überhaupt erkennen zu können. Wenn man nach dem Motto: "Blinde machen einen Sehtest" verfährt, wird man nichts entdecken können. Dazu ähnelt das komplexe Audiosignal viel zu sehr einem gigantischen "Wimmelbuch" in dem man ohne einen "Guide" nichts wieder findet. Es braucht Übung und Erfahrung wie bei einer Weinverkostung. Auch dort kann man als Laie gerne mitmachen, macht auch Spaß, aber ohne den Profi der einen erklärt auf was man achten muss wird man wohl kaum einen spanischen Roten von einem Burgunder unterscheiden können.

Klirr kann das Ohr gut erkennen und beurteilen, hier wird unsere natürliche Schutzfunktion aktiv: Je weniger Klirr ín einen Signal enthalten ist, je lauter können wir es uns anhören ohne ein unangenehmes Gefühl bis hin zum Schmerz zu entwickeln. Die Schmerzauslösung ist unser natürlicher Schutz gegen Verletzungen aller Art. Am übersteuerten Kofferradio bei 85dB/m lässt sich das schnell testen, man empfindet das dann schon oft als viel zu laut. Hingegen ist der gleiche Titel mt 85dB auf einer normalen Anlage völlig mühelos an zu hören, im Gegenteil, noch viel zu leise. Ein weiteres Beispiel wie das Ohr Wiedergabeeindrücke verarbeitet ist ein Effekt der auch schon Omas Röhrenradio gut klingen lies, nämlich der, dass eine Quelle scheinbar immer gut klingt wenn man beide Frequenzenden gleichmässig beschneidet. Wenn es also an Bass mangelt wird ein entsprechender Höhenabfall es uns wieder angenehm erklingen lassen und uns gleich eine ganz andere Qualität der Wiedergabe sugerieren.

Das räumliche Abbild ensteht nur aus der Laufzeitdifferenz von einem Ohr zum anderen. Im Tiefton entsteht daraus eine Phasenverschiebung, aufgrund der Wellenlänge ändert sich das mit zunehmender Frequenz in eine Laufzeitdifferenz. Wir orientieren uns bei Frequenzen bis 1600Hz nur über diese winzige Phasen- Differenz zwischen linkem und rechtem Ohr, die Raum und Tiefe des gehörten bestimmt. Bei hohen Frequenzen ist die Phasenlage ab 1600Hz egal, da es dann durch "Kopfabschattung" und den "Pinna-Effekt" (Klangveränderung durch Gesicht und Ohrmuschel), zu entsprechenden Pegel- Differenzen kommt, die eine Ortung ergeben. Das Ohr braucht dazu immer L+R gemeinsam im perfekten Stereodreieck. Damit wird auch klar das bei Kopfhörerbetrieb keine Raumerkennung möglich ist. Einfach weil es keine Laufzeit/Phasendifferenz zwischen den Ohren von L+R gibt. Es wirken sich bei Kopfhörern sämtliche Phasendrehungen des Signals nicht aus. Selbst die besten Diffusfeldentzerrer können daher nur den Raumeindruck ändern, nicht wie man vermuten könnte, die Ortung des Ursprungsignals hörbar werden lassen, wie wir es über Lautsprecher im Stereobetrieb problemlos können.


Die Phasen=Zeitgenauigkeit bei den Geräten ist deshalb entscheidend für die Räumlichkeit der Wiedergabe, egal um was für einen Baustein es sich handelt. Im Prinzip ist es in der Elektrotechnik ganz einfach: Die Verschiebung von Strom und Spannungsmaxima nennt man Phasenverschiebungen, also Zeitfehler. Erst eine angelegte Spannung lässt einen "arbeitenden", das heisst Bewegung auslösenden Strom im Lautsprecher fliessen, nur steht der nicht zwingend mit dem zeitlichen Ablauf der angelegten Spannung im Zusammenhang. Also muss man einen anderen Weg gehen und zB. eine Endstufe so bauen, das Strom und Spannung möglichst phasenstarr gekoppelt sind. Röhrenverstärker bringen eine solche phasenstarre Kopplung von Spannung und Strom schon von Haus aus mit, da sie mit dem Übertrager immer auf einen klar definierten Abschlusswiderstand arbeiten. Der Idealfall ist also eine sich nur am "arbeitenden" Strom zeitlich orientierende Verstärkerelektronik, die das Frequenzgemisch des Nutzsignals in seiner gesamten und insbesondere zeitabhängigen Form und dem Verhältnis zueinander so wiedergibt wie es auf dem jeweiligen Datenträger vorhanden ist. Bei Schallplatten ist die durch die Schneidkennlinie erzwungene Phasenverschiebung naturgemäss ein äusserst schwieriger Brocken bei vielen Phonostufen, der durch weitere Zeitglieder wie Gegenkopplung und Ein- und Auskoppel Kondensatoren negativ beeinflusst wird. Erschwerend kommt hinzu das die Schneidwinkeldifferenz nur 90°(!) zwischen linker und rechter Flanke, also Links und Rechts, beträgt. Bei CD's wurden in der Vergangenheit beim umsetzten der digitalen Master in die mechanischen Pressmatrizen geschlampt. Ergebnis war, wahrscheinlich durch eine Art Jitter, ihrer ursprünglichen Dynamik beraubte CD's, obwohl das Master ansich in Ordnung war. Das passiert heute nur noch selten.......